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Mehr «Mündigkeit»? Wirklich? Streitgespräch mit Beat Sterchi und Ariane von Graffenried

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Müssen sich die Deutschschweizer «sprachlich entkolonialisieren», um mündig zu werden? Beat Sterchi, 1983 durch seinen Roman «Blösch» bekannt geworden und einer der renommiertesten Spoken Word-Künstler der Gegenwart, geht in seinem jüngsten Text «Mut zur Mündigkeit. Vom Reden und Schreiben in der Schweiz diesseits der Saane« genau davon aus.

Von Stefanie Leuenberger
20. Oktober 2016

Im Gespräch mit dem Buchjahr präzisiert Sterchi seine Forderungen. Mit Blick auf das allen Menschen zustehende Recht, «ihre Muttersprache respektiert zu sehen und sich in ihr wohlzufühlen», plädiert er für die Aufnahme der Deutschschweizer Mundarten in die Verfassung als «fünfte Landessprache», für eine gleichwertige Förderung beider Sprachen im Schulunterricht, für die Abschaffung des Hochdeutschobligatoriums für Fussballreportagen und für einen selbstbewussteren Umgang mit der Mundart im literarischen Schaffen der Deutschschweiz.

Wohin soll uns das führen und wer ist eigentlich mit «uns» gemeint? Gibt es so etwas wie eine «Muttersprache»? Was ist mit den Deutschen? Den Romands? Den St. Gallern und Bümplizern? Und muss man zwingend Mundart schreiben, um die Schweiz realistisch zu literarisieren? In der lebendigen wie kritischen Diskussion mit Stefanie Leuenberger, Ariane von Graffenried und Philipp Theisohn erläutert Beat Sterchi seine Thesen.

«Mir isch nit wou i dere Chutte. Auso leg i ne angeri aa.« Beat Sterchi über die Hintergründe seines Essays.



«Es isch nit easy.» Zum Konflikt zwischen Mundart und Schriftdeutsch im Alltag.


«Un es isch e Sprach.» Muttersprache, Dialekt, Primärsprache – von was reden wir?


«Das fägt nit.» Mundart in der Öffentlichkeit.


«Nei, i schtäus ab.» Schutte und Sprache.


«Was isch e Bärner?» Mundart, Literatur und Sprachrealismus.


Das ganze Gespräch in Kürze auf buchjahr.ch.